Geschichte seit 1949

Von den Anfängen bis heute.

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es im Löschbezirk Stieldorf keine Feuerwehr mehr. Der Löschzug Vinxel konnte nach dem Krieg nicht reaktiviert werden und wurde aufgelöst.

Der Feuerschutz in Bockeroth wurde in der Zeit von 1945 bis 1949 von den Löschzügen Uthweiler, Thomasberg und Eudenbach wahrgenommen. Im April 1948 gab es in der Dorfgemeinschaft Bockeroth – Düferoth erste Bestrebungen eine freiwillige Feuerwehr einzurichten. Zunächst war eine handbetriebene Kolbenpumpe der einzige Ausrüstungsgegenstand. Die Pumpe ist heute noch in Bockeroth vorhanden.

 

Gründung des Löschzuges Bockeroth

Am 8. Dezember 1949 fand im Lokal „Op de Hüh“ unter dem Vorsitz von Amtsbürgermeister Heinrich Horn die Gründungsversammlung des Löschzuges Bockeroth statt. Zum Löschzugführer wurde Paul Schlimbach und zum stellvertretenden Löschzugführer Jakob Mohr gewählt. Das größte Problem in Sachen Feuerschutz zu jener Zeit war die Wasserversorgung. Die Bockerother Quelle lieferte nicht konstant Trinkwasser. Um für den Ernstfall Abhilfe zu schaffen, wurden 1950 Gelder für den Bau eines Löschwasserbehälters genehmigt. Da die Gelder nur für die Baumateriealien ausreichten, wurde der Betonbehälter am Dorfplatz von den Feuerwehrleuten in Eigenleistung erbaut. Der Löschwasserbehälter ist auch heute noch vorhanden, kommt als solcher aber nicht mehr zum Einsatz. Im selben Jahr erhielt der Löschzug Bockeroth eine motorbetriebene Tragkraftpritze (TS8/8), 120m C-Schlauch und einige Armaturen. Diese Ausrüstungsgegenständen wurden in Eigenleistung auf einem Anhänger montiert der mit einem Traktor zur Einsatzstelle gezogen werden konnte. Damit war die Feuerwehr in Bockeroth nun bedingt einsatzfähig. Bereits 1952, also nur zwei Jahre nach der Gründung, zählt der Löschzug Bockeroth schon 25 aktive Wehrmänner. Dabei kamen mitunter improvisierte Aufnahmeanträge zum Einsatz.

Das erste Feuerwehrfahrzeug

Der Löschzug Bockeroth erhält 1953 ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-T (VW-Kombi). Mit dem neuen Fahrzeug war die volle Einsatzfähigkeit sichergestellt.

Neues Löschgebiet

1957 wurden die Feuerschutzbezirke des Löschzuges Bockeroth neu geregelt. Zum Feuerschutzbezirk gehörten seit dem die Ortschaften: Bockeroth, Rauschendorf, Ober-und Niederscheuren sowie Birlinghoven.

Die Feuerwehr und die Feste

In Bockeroth war es nach dem Krieg auch die Freiwillige Feuerwehr, die das kulturelle Leben im Dorf ankurbelte. Schon 1959 fand das erste Nikolausfest statt. Später wurden Martinszug und Martinsfeuer mitgestaltet. 1962 trat man an den Sportverein heran und gewann ihn zur Mitarbeit bei den Festen. Daraus entstand der heute noch existente Festausschuss Bockeroth-Düferoth-Friedrichshöhe.

Das Feuerwehrhaus

Im Juni 1969 konnte der Löschzug Bockeroth das neu erbaute Feuerwehrgerätehaus in der Florianstraße beziehen. Ebenfalls 1969 wurde in Bockeroth unter der Leitung von Bernd Walter die Jugendfeuerwehr gegründet.

 

Vom Löschzug zur Löschgruppe.

1970 wurde der Löschzug III der Stadt Königswinter bestehend aus den Löschgruppen Bockeroth, Uthweiler und Eudenbach gegründet. Das erste Zugfest des Löschzuges wurde 1971 in Bockeroth veranstaltet.

1973 konnten für den Löschzug III insgesamt drei neue Fahrzeuge beschafft werden. In Bockeroth wurde das TSF-T von einem Löschfahrzeug LF8 abgelöst.

 

 

Der Steinbruch als Festplatz

1977 pachtete die Löschgruppe Bockeroth den alten Steinbruch, der in Eigenleistung zu einem Festplatz mit Bühne, Feuerstelle und Grillhütte ausgebaut wurde. Er wurde am 20. August 1978 eingeweiht und erlangte Berühmtheit als Partymeile von Bockeroth. Leider musste dieser Festplatz Anfang der 1990iger Jahre aufgegeben werden. Wegen zu vieler ungenehmigter Partys und damit verbundenen Beschwerden von Anwohnern wurde der Pachtvertrag nicht verlängert.

Generationenwechsel

Nach 40 Jahren aktiver Dienstzeit wird der stellvertretende Löschgruppenführer Michael Klosterhalfen 1987 in die Ehrenabteilung versetzt. Bernd Walter übernimmt das Amt des stellvertretenden Löschgruppenführers. Frank und Ralf Kunkel übernehmen von ihm die Führung der Jugendfeuerwehr.

Neues Fahrzeug, neue Technik, Eigeninitiative

Im Rahmen des Katastrophenschutzes beschaffte der Bund 1989 ein Löschgruppenfahrzeug LF16-TS für die Löschgruppe Bockeroth. In einer kleinen Feierstunde konnte das neue Fahrzeug am 12.3.1989 eingeweiht werden. Im Jahr 2000 wurde ein 800L Löschwassertank und eine Schnellangriffsvorrichtung nachgerüstet. In 2003 fand dann nochmals ein Umbau statt um das Wasser aus dem Tank mit der Vorbaupumpe nutzen zu können. In Eigenleistung wurden Frontblitzer, Heckabsicherung, Heckblaulicht sowie eine Umfeldbeleuchtung installiert.

 Sonderaufgabe Löschwasserversorgung über lange Wegestrecken

Den in Uthweiler ausgemusterten Mercedes-Benz Kastenwagen, der dort als Gerätewagen Gefahrgut im Einsatz war, bauten die Bockerother Feuerwehrleute 1989 in Eigenleistung zu einem Schlauchwagen SW1000 um. Aus den im Heck eingebauten Schubladen konnten 1000 Meter B-Schlauch während der Fahrt verlegt werden. Mit diesem Fahrzeug konnte die Löschwasserversorgung im Bergbereich von Königswinter entscheidend verbessert werden.

 

Der neue Schlauchwagen SW2000

Um den 25 Jahre alten SW1000 abzulösen wurde von der Stadt Königswinter 1999 ein neues Fahrzeug angeschafft. Der SW2000 wurde am 31.07.1999 eingeweiht und sorgte mit 2000 Metern B-Schlauch für eine weitere Verbesserung bei der Löschwasserversorgung. Mit dem neuen Fahrzeug wurde die Kompetenz in der Wasserförderung über lange Wegestrecken in der Löschgruppe Bockeroth ausgebaut. Des Weiteren konnte dieses Fahrzeug zum allgemeinen Lastentransport verwendet werden. Regelmäßig wurden damit bei Hochwasserlagen Sandsäcke transportiert.

Millennium

Der Jahreswechsel 1999-2000 ist entgegen der Vorhersagen vieler Experten ohne die befürchteten Computerausfälle und die damit verbundenen Schadensereignisse von statten gegangen. So gab es für die rund 15 Mann / Frau starke Bereitschaft, die den Jahreswechsel mit Limo und Cola im Bockerother Feuerwehrhaus beging, keinen Einsatz zu verzeichnen.

Die Homepage

Ab dem  12.01.2000 ist nach einer mehrmonatigen Testphase die Webseite www.Bockeroth.de im Internet erreichbar. Damit wendet sich die LG Bockeroth im „Milleniumsjahr“ neuen Medien zu um die Bevölkerung über die Tätigkeit der Feuerwehr zu informieren und nicht zuletzt um für das Ehrenamt zu werben. Von Arne Kendzia als eine der ersten Internetseiten der Feuerwehr in Königswinter begonnen, hat sich die Adresse www.Bockeroth.de mittlerweile zu einer festen Größe in der Informationslandschaft entwickelt die mit Fotos und Berichten brandaktuell über die Arbeit der Feuerwehr berichtet.

Großes Fest zum 50. Jubiläum

Ebenfalls im Jahr 2000 Feiert die Löschgruppe Bockeroth ihr 50 jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Dazu wird eigens ein Festzelt aufgebaut. Mit Feuerwehrdisco am Freitagabend, Feuerwehrball am Samstag und Messe mit anschließendem Frühshoppen erstreckt sich das Fest über drei Tage. An allen drei Tagen freuen sich die Bockerother Kameradinnen und Kameraden über ein volles Festzelt.

Die Feuerwehr in Bockeroth und Oelinghoven

Die Erstellung des ersten Brandschutzbedarfsplanes in Königswinter deckt 2002 erhebliche Mängel im Gerätehaus in Bockeroth auf. Der von den Bockerothern seit langem geforderte Neubau wird somit erstmals per Gutachten aktenkundig. In dem Brandschutzbedarfsplan wird eine Zusammenlegung der Löschgruppen Oelinghoven und Bockeroth vorgeschlagen. Da beide Löschgruppen seit geraumer Zeit durch Einsätze und Übungen eng verbunden sind stört sich an diesem Vorschlag zunächst niemand. Erst bei der Standortsuche für ein neues gemeinsames Feuerwehrgerätehaus entstehen Differenzen zwischen den Löschgruppen. Da sich die Gruppen nicht auf einen Standort einigen können stellt die Löschgruppe Oelighoven am 01.04.2005 den Dienstbetrieb ein. In der Folge übernimmt Bockeroth neben dem Oelinghovener Löschgebiet auch drei Kameraden aus der Nachbareinheit.

Schnelles Vorauslöschfahrzeug

Um die Hilfsfristen im weitläufigen Bockerother Löschgebiet einhalten zu können wurde im Dezember 2005 ein für den Löschzug Ittenbach angeschafftes, leichtes Tragkraftspritzenfahrzeug (TSFW) zunächst in Bockeroth stationiert. Dies sollte dort die Zeit von etwa einem Jahr überbrücken, bis die Beschaffung eines TSFW für die Löscheinheit Bockeroth planmäßig anstand. Jetzt gab es in Bockeroth drei Feuerwehrfahrzeuge aber nur zwei Garagen. Der SW2000 musste erstmal Draußen stehen.

Das eigene TSF-W

Am  08.10.2006 freute sich die Löscheinheit Bockeroth dann über viele Besucher die der Einladung zu Einweihung des neuen, schweren Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSFW) gefolgt waren. Mit diesem Fahrzeug können weit entferntere Ziele im Bockerother Löschgebiet wie beispielsweise das Neubaugebiet in Vinxel schneller erreicht werden. Zudem können sich bereits auf der Anfahrt zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten ausrüsten. Das spart im Einsatz wertvolle Zeit.

Neubau des Feuerwehrgerätehauses

Zwischen 2002 und 2009 verzweifeln die Bockerother Kameradinnen und Kameraden schier an der Trägheit von  Lokalpolitik und Stadtverwaltung. Das gesamte Vorhaben des Neubaus geht hier in Bockeroth allen viel zu langsam. In dieser Zeit steckte die Löschgruppe Bockeroth sehr viel Arbeit in die Planung des neuen Gerätehauses. Auf Plänen des Architekten basierend wurde beispielsweise ein 3D Computermodell des Neubaus erstellt um eine bessere Raumplanung durchführen zu können. Am 21.08.2009 erfolgt dann der symbolische erste Spatenstich. So lange die notwendigen Entscheidungen gedauert haben, so schnell gehen die Bauarbeiten am Neubau voran. Bereits am 22.07.2010 kann die Feuerwehr den Neubau beziehen. Am 19.09.2010 wird dieses Ereignis mit einem Festzug durch das Dorf und anschließender Feier im neuen Gerätehaus begangen. Die Bockerother haben an diesem Tag gleich doppelten Grund zur Freude. Das neue Löschfahrzeug LF10, bereits seit Februar in Bockeroth im Einsatz und als Nachfolger des LF16TS angeschafft, wird am selben Tag feierlich eingeweiht. Sowohl das neue Gebäude als auch das neue Fahrzeug sorgen in der Löschgruppe für einen immensen Motivationsschub. Jetzt ist die Feuerwehr für die Zukunft gerüstet.

 

Multimedia

Auch multimedial geht die Löschgruppe Bockeroth mit der Zeit. Auf der Homepage www.Bockeroth.de wurde schon 2003 ein Flash-Intro mit Fotos aus dem Einsatzalltag gezeigt. 2007 drehten die Kameradinnen und Kameraden den ersten Imagefilm. 2014 wurde ein Update online gestellt welches sich großer Resonanz erfreute.

 

 

Das neue Mannschaftstransportfahrzeug

Am 16.08.2012 übergab Bürgermeister Peter Wirtz die Schlüssel des neuen Mannschafttransportfahrzeuges (MTF) an die Löschgruppenführer aus Bockeroth. Mit dem zusätzlichen Fahrzeug können die Bockerother Wehrleute nun die gesamte  Mannschaft in Feuerwehrfahrzeugen zu Einsätzen bringen. Die Zeit in der Feuerwehrleute mit dem Privat PKW in den Einsatz fahren mussten ist damit endgültig vorbei. Bereits 3 Tage nach Indienststellung wurde der erste Einsatz mit dem neuen Fahrzeug gefahren. Am 25.11.2012 wurde das MTF in einer Feierstunde eingeweiht.

Von der Löschgruppe zur Löscheinheit

Der Brandschutzbedarfsplan 2012 empfiehlt eine neue Begrifflichkeit. Löschgruppen und Löschzüge, bisher nach Größe unterschieden, sollten als Löscheinheiten bezeichnet werden um Umbenennungen vorzubeugen. Somit geht es ab hier als Löscheinheit Bockeroth weiter.

 Die COBRA

Im Jahr 2016 bewarb sich die Löscheinheit Bockeroth beim Projekt FeuerwEhrensache des Ministeriums für Inneres und Kommunales und des Verbands der Feuerwehren in NRW e.V. um die Teilnahme als Versuchsfeuerwehr an der Arbeitsgruppe „Technik“. Im Juli 2017 wurde dann ein Vorauslöschfahrzeug (VLF) „COBRA“ mit neuartiger Löschschneidtecknik für vier Monate in Bockeroth stationiert. Am 29.09.2017 wurde die Löscheinheit Bockeroth mit diesem Fahrzeug zu einem Kraftwerkbrand nach Wuppertal – Elberfeld alarmiert. Mit der Löschschneidtechnik wurde dort der Brand in einem Kohlebunker bekämpft.

Neue Sonderaufgabe.

In Königswinter übernimmt jede Löscheinheit eine Sonderaufgabe. In Bockeroth war das seit 1989 die Wasserförderung über lange Wegestrecken. Im Jahr 2018 wurde einmal gründlich durchgemischt. Da für die Löscheinheit Uthweiler eine Drehleiter angeschafft wurde, wurde der Gerätewagen Umweltschutz im Januar nach Bockeroth verlegt und der Schlauchwagen (SW2000) ging zu den Kameraden nach Eudenbach. Das Fachgebiet der gefährlichen Stoffe und Güter war zwar kein Neuland für die Bockerother aber einen Gerätewagen Umweltschutz auf Vordermann zu bringen und zu betreiben erforderte viel Arbeit und viel Ausbildung.

70 Jahre Dienst in der Feuerwehr

Im Rahmen der Jahresdienstversammlung 2019 konnte Franz Josef Friedrichs als Gründungsmitglied der Feuerwehr in Bockeroth mit einer Urkunde des Verbandes der Feuerwehren NRW für 70 Jahre Tätigkeit in der freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet werden.

 

 

 

 

Corona

Das Jahr 2020 stand natürlich auch bei der Feuerwehr im Zeichen der Corona-Pandemie. Ab April wurde im ersten Lock-Down der Übungsbetrieb komplett eingestellt. In Onlineübungen bildeten sich die Kameradinnen und Kameraden fort bis im Sommer langsam der Übungsbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Die zahlreichen Einsätze in 2020 wurden mit einem speziellen Hygienekonzept gemeistert. Im Herbst wurde im zweiten Lock-Down dann der Onlinebetrieb wieder aufgenommen. Auch die Jahresdienstbesprechung fand am 11.12.2020 online statt.

Zum Jahresende 2020 hat die Löscheinheit Bockeroth 37 Mitglieder ein der Einsatzabteilung, 11 Mitglieder in der Ehrenabteilung und 19 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. Damit ist die Löscheinheit für die Zukunft bestens gerüstet.

Die Löschzug-, Löschgruppen- bzw. Löscheinheitsführer

Der Rückblick über die Feuerwehrgeschichte der Löscheinheit Bockeroth der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königswinter wäre unvollständig, wenn man an dieser Stelle nicht stellvertretend für alle Wehrkameraden die Männer aufzeigen würde, die in den 72 Jahren seit der Gründung der Wehr als Löschzug- oder Löschgruppenführer vorgestanden und Verantwortung übernommen haben. Allen Löschzug- und Löschgruppenführern sowie den Funktionsträgern sei an dieser Stelle für ihre aufopferungsvolle Arbeit für die Löscheinheit Bockeroth gedankt.

Detailierte Jahresberichte ab dem Jahr 2000 finden Sie hier.