1970-1999

1970 – 1999

Die Löschgruppe Bockeroth des Löschzuges III der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königswinter von 1969 bis 1999 Der alte Löschzug Bockeroth wird als Löschgruppe in den neu gebildeten Löschzug III der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königswinter eingegliedert. Der Löschzug wird geführt von Obm. Felix Bäßgen, Uthweiler. Heinrich Müllenholz, bis zur kommunalen Neuordnung bewährter und beliebter Amtsbrandmeister des ehemaligen Amtes Oberpleis, wurde am 26.4.1970 zum Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königswinter ernannt.Wehrleiter Willi Gassen bezeichnete Obm. Heinrich Müllenholz als einen der wenigen Idealisten, die bereit waren, als Feuerwehrführer eine große Verantwortung zu tragen. Herr Stadtdirektor Schmitz übermittelte Heinrich Müllenholz den Dank der Stadt und überreichte ein Präsent. Am 5.12.1970 führte der Löschzug III in Eudenbach-Sassenberg eine erste Alarmübung durch. Alle gestellten Aufgaben wurden hervorragend gelöst, die gute Zusammenarbeit der drei Löschgruppen im Zugverband unter Beweis gestellt. Das erste Zugfest des Löschzuges III, am 1. Mai 1971 im Ortsteil Bockeroth, hatte seine Anziehungskraft nicht verfehlt. Neben den Mitgliedern der drei Löschgruppen waren auch zahlreiche Gäste gekommen, die den Saal Lehmacher bis zum letzten Platz füllten. Unter den Gästen befanden sich u. a. Herr Stadtdirektor Schmitz, Herr Stadtamtmann Dohr, zahlreiche Ratsmitglieder, Ehrenoberbrandmeister Müllenholz und Pfarrer Lapark aus Stieldorf. Herr Stadtdirektor Schmitz übermittelte die Grüße der Stadt und dankte dem Löschzug für seine Einsatzbereitschaft, die den Feuerschutz und die technische Hilfeleistung im bergigen Stadtteil garantiere und überreichte eine Geldspende. Obm. Bäßgen dankte für die lobenden Worte und die Spende und sprach dem ”feuerwehrfreudigen Rat” die Anerkennung der Wehr aus. Fünf bewährte Mitglieder des Löschzuges wurden nach erfolgreich abgeschlossenem Oberfeuerwehrmann-Lehrgang von Wehrleiter Gassen zum Unterbrandmeister befördert. In einer Feierstunde am 30.9.1973, an der neben den Kameraden des Löschzuges III auch die Führungskräfte der Wehr teilnahmen, übergab Herr Stadtdirektor Schmitz, vor dem Feuerwehrhaus in Königswinter- Uthweiler, drei neue Löschfahrzeuge an die Wehr, zwei Löschgruppenfahrzeuge LF8 und ein Tragkraftspritzenfahrzeug. Mit dieser Anschaffung war der Feuerschutz im Feuerschutzgebiet III voll gesichert. Bei der Löschgruppe Bockeroth wurde das alte Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-T durch ein Löschgruppenfahrzeug LF8 ersetzt. Alt-Brandmeister Paul Schlimmbach und seine Gattin standen Pate für das neue Fahrzeug, welches in Bockeroth am 2.12.1973 eingeweiht wurde. Aufgaben und Einsätze stiegen bei der Löschgruppe. Gemäß §6 des am 1.1.1975 in Kraft getretenen Rettungsgesetzes und §20 des am 25.2.1975 in Kraft getretenen Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetzes NW wurde zur Gewährleistung einer zentralen Einsatzlenkung und aus wirtschaftlichen Gründen am 5. März 1975 eine gemeinsame Leitstelle für den Rettungsdienst sowie für den Feuer-und Katastrophenschutz bei der Feuerwache Siegburg in Betrieb genommen. Die Leitstelle wurde im Jahre 1979 von der Feuerwache ins Kreishaus verlegt. Diese neue zentrale Einrichtung bedeutete auch für die Kameraden von Bockeroth, Arbeiten mit Funksprechgeräten und der Besuch von entsprechenden Lehrgängen auf Kreisebene. 25 Jahre Löschgruppe Bockeroth Vom 11.-13. April 1975 feierten die Bockerother ein großes Fest mit den Kameraden benachbarter Löschgruppen. Wie gewohnt erledigte man alles in Eigenleistung – vom Zeltaufbau bis zum Sauerkrautkochen für die Schlachtplatten. Der Festtag war mit der Eröffnung eines Jugendfeuerwehr-Zeltlagers eingeleitet worden. Begrüßungsworte sprach Stadtjugendfeuerwehrwart Felix-Peter Bäßgen. Die Lagerleitung lag in den Händen von Bm. Bernd Walter. Beim Festkommers im Festzelt sprachen Herr Bürgermeister Hank und Herr Stadtdirektor Schmitz die Glückwünsche von Rat und Verwaltung der Stadt aus und überreichten Geldgeschenke.Wehrleiter Willi Gassen überbrachte die Glückwünsche der Gesamtwehr und überreichte ein Planspiel.  Kbm. Paul Wilhelms überreichte Löschgruppenführer Bm. Bernd Klosterhalfen die Ehrenplakette des Kreisfeuerwehrverbandes. Der Löschzug III unter der Leitung von Obm. Felix Bäßgen führte den zahlreichen Gästen eine praktische Angriffsübung mit einer Erstversorgung von Verletzten vor. Zum Ausklang des Jubiläums folgte am Sonntag, nach dem Gottesdienst, ein musikalischer Frühschoppen im Festzelt unter Mitwirkung des Bläserkorps Ittenbach und des Gesangvereins Bockeroth. Eine Abendfahrt auf dem Rhein unternahm die städtische Feuerwehrfamilie am 6.9.1975. Ein Imbiß, entsprechende Getränke sowie die Bordkapelle sorgten bald für gute Stimmung an Bord. Wehrleiter Willi Gassen konnte neben der Feuerwehrfamilie auch zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens der Stadt als Gäste der Wehr willkommen heißen. Die Abendfahrt auf dem Rhein war eine willkommene Abwechslung zu den bisher durchgeführten Steinbruchfesten am Nasseplatz. Die Aufgaben der Wehr wurden immer vielseitiger, was sich im Einsatz zeigte und was im Unterricht und praktischen Übungen vorbereitet werden mußte. Zu der Wartung von Fahrzeugen und Material kam die Pflege der Atemschutzgeräte, der Umgang mit dem Sprechfunk, die Vorbereitung auf die Erstversorgung nach Unfällen, die Ausbildung für die technische Hilfeleistung aller Art. Lehrgänge auf Stadt-, Kreis- und Landesebene mit verschiedenen Inhalten, Hydrantenpflege, Brandsicherheitswachen usw. und nicht zuletzt die Zusammenarbeit innerhalb des Löschzuges und mit der Gesamtwehr der Stadt Königswinter. 1977 pachtete die Löschgruppe Bockeroth einen alten Steinbruch, den sie – natürlich wieder in Eigenleistung – zu einem Festplatz mit Bühne, Feuerstelle und Grillhütte ausbaute. Er wurde am 20. August 1978 eingeweiht und ist inzwischen auch weit über die Stadtgrenzen bekannt und beliebt. Mit Unterstützung der Dorfbevölkerung und mit öffentlichen Zuschüssen konnte 1979 ein Zelt angeschafft werden, das in der Hauptsache der Jugendfeuerwehr dienen sollte, aber auch begeisterte Anhänger bei den ”Aktiven” fand, als man auf die Idee kam, 1980 erstmals ein Kameradschaftswochenende auf einer großen Wiese im Spessart zu verbringen. Seither hat das gute Zelt schon so manches gesehen! Wie weit sich das Aufgabengebiet der Feuerwehr erweiterte, zeigt die Gemeinschaftsarbeit mit der Löschgruppe Oelinghoven, als man auf Bitte von Pfarrer Zensus die Heiligenfiguren in der Pfarrkirche in Stieldorf vom Staube befreite. Des weiteren finden sich im Protokollbuch u. a. folgende Eintragungen: Abstreuen von Ölspuren, Hilfe bei Martinszügen, Absicherung des  Rosenmontagszuges, Brandsicherheitswachen bei größeren Veranstaltungen, Hilfeleistungen beim Sportfest des HSV Bockeroth, Einfangen von Pferden usw. Die Jugendarbeit in der Löschgruppe zahlte sich immer mehr aus: jährlich konnten gut ausgebildete Jugendliche in die aktive Wehr übernommen werden. Die Zahl der Aktiven stieg so auf 35 Mann. In der Jahreshauptversammlung der Wehr am 7.2.1980 im Sitzungssaal des Rathauses Oberpleis wurde u. a. der Löschgruppenführer von Bockeroth Bm. Bernd Klosterhalfen zum Oberbrandmeister befördert.  In einer Dienstversammlung der Wehr am 26.10.1985 in der Aula der Hauptschule in Königswinter-Niederdollendorf würdigte Herr Stadtdirektor Schmitz die erfolgreiche Arbeit derKönigswinterer Feuerwehr und beförderte u. a. von der Löschgruppe Bockeroth Ubm. Michael Klosterhalfen zum Brandmeister. Bei der Jahreshauptversammlung der Wehr am 26.2.1986 im Rathaussaal in Oberpleis wurde der bisherige Stadtjugendfeuerwehrwart Hbm. Felix-Peter Bäßgen, Löschgruppe Königswinter-Uthweiler, von Stbm. Theo Lämbgen nach 16-jähriger Amtszeit verabschiedet. Als Zeichen des Dankes überreichte der Stadtbrandmeister dem scheidenden Stadtjugendfeuerwehrwart eine Floriansfigur. Der Stadtbrandmeister berichtete, daß Bm. Bernd Walter, Löschgruppe Königswinter-Bockeroth, von den Jugendfeuerwehrwarten zum Stadtjugendfeuerwehrwart gewählt wurde. Hier assistieren als Stellvertreter und Pressewart die Ubm. Brungs, Löschzug Altstadt, und Gierlach, Löschgruppe Uthweiler. Der Stadtbrandmeister bestätigte die Wahlen und sprach den Gewählten die Glückwünsche der Wehr aus. In einer Feierstunde der Wehr am 30.10.1987 in der Aula der Hauptschule in Königswinter-Niederdollendorf fanden Ehrungen und Beförderungen statt. Befördert wurde von der Löschgruppe Königswinter- Bockeroth Bm. Bernd Walter zum Oberbrandmeister. Der stellv. Löschgruppenführer der Löschgruppe Königswinter- Bockeroth, Bm. Michael Klosterhalfen wechselte nach 40-jähriger aktiver Dienstzeit in die Alters- und Ehrenabteilung der Löschgruppe. Obm. Bernd Walter übernahm das Amt des stellv. Löschgruppenführers. Die Leitung der Jugendfeuerwehrgruppe übernahmen Frank und Ralf Kunkel. In einer Feierstunde am 12.3.1989 in Bockeroth übergab Kreisoberamtsrat Herbert Dellbrügge dem Löschgruppenführer Obm. Bernd Klosterhalfen die Schlüssel für das neue Löschgruppenfahrzeug LF16-TS (B). Die Finanzierung des Fahrzeuges hatte der Bund übernommen. Das Fahrzeug, das u. a. auch für den Einsatz im Katastrophenschutz vorgesehen ist, wurde in Anwesenheit von Bürgermeister Günter Hank, Stadtdirektor Franz Josef Schmitz, Stbm. Theo Lämbgen sowie zahlreicher Rats-und Verwaltungsvertreter von Pater Josef Colgen eingesegnet. Als ”Taufpaten” fungierten Gertrud Wicharz und Jakob Mohr. Im Anschluß an den offiziellen Teil der Fahrzeugübergabe lud Obm. Bernd Klosterhalfen alle Gäste zu einer deftigen Erbsensuppe im Feuerwehrhaus ein. 1990 ist das Jahr der Jubiläen und Feste in Bockeroth. Nachdem die Wehr 40 Jahre, der altbewährte Schriftführer Franz Josef Friedrichs und der verdienstvolle Löschgruppenführer 60 Jahre alt wurden, steht nun ein Generationswechsel an. Die Führung der Löschgruppe wird in die jüngeren Hände von Hbm. Bernd Walter gelegt und die Alters- und Ehrenabteilung freut sich über den Zugang von Männern aus der Gründungszeit. Zum 1. Großbrand des Jahres 1991 wurde die Wehr am 5.2.1991 um 18.36 Uhr nach Blankenbach, Uthweiler Str. 26 gerufen. Beim Eintreffen der Wehr brannte die Wohnung im Erdgeschoß des Gebäudes in voller Ausdehnung. Menschen befanden sich nicht mehr im Gebäude. Ein Hausbewohner war infolge des Schadenfeuers verletzt und mußte nach notärztlicher Erstversorgung im Krankenhaus Bad Honnef stationär behandelt werden. Die Brandbekämpfung erfolgte durch die Löschgruppen Uthweiler, Bockeroth und Söven. Ein Übergreifen des Feuers auf das 1. Obergeschoß und das Dachgeschoß sowie auf das Nachbargebäude konnte verhindert werden. In der Jahreshauptversammlung der Wehr am 19.6.1991 wird Hbm. Bernd Walter zum Löschgruppenführer der Löschgruppe Bockeroth ernannt. Am 7.11.1991 wird Obm. Norbert Bäßgen, Löschgruppe Uthweiler, zum Hauptbrandmeister befördert und zum Zugführer des Löschzuges III ernannt. Bernd Klosterhalfen wird zum Ehrenoberbrandmeister ernannt. Der erste Großbrand wurde am 23.1.1992 um 21.05 Uhr gemeldet. In einem Werkstatt- und Lagergebäude eines Tiefbau-Betriebes in Niederscheuren war ein Feuer ausgebrochen. Außer den Löschgruppen Uthweiler und Bockeroth werden die Löschgruppen Thomasberg und Heisterbacherrott zur Unterstützung alarmiert. Durch einen umfassenden Löschangriff mit 6 C-Rohren konnte ein Teil des Gebäudes sowie ein unmittelbar neben dem Gebäude stehender Tank mit 15.000 Liter Dieselkraftstoff gerettet werden. Besondere Beachtung  forderten die winterlichen Temperaturen, da das Löschwasser schnell zu Eis gefror. 1992: Am 3.3.1992 um 0.55 Uhr wurden auch die Löschgruppe Oelinghoven, Uthweiler und Bockeroth nach Stieldorferhohn zu einem Gärtnereibetrieb alarmiert. Es brannte ein Fahrzeug und ein Geräteschuppen. Zur Brandbekämpfung mußten ein B-Rohr, 4 C-Rohre und ein Schaumrohr eingesetzt werden. Zum letzten Großbrand des Jahres wurde die Wehr am 7.11.1992 um 20.42 Uhr nach Oberpleis, Post-Matthes-Eck, alarmiert. ”Menschenleben in Gefahr!”. Beim Eintreffen der Wehr brannte ein unmittelbar an das Kino Oberpleis angrenzendes und zur Dollendorfer Str. vorgelagertes Nebengebäude in voller Ausdehnung. Alle Kinobesucher hatten das Filmtheater über Notausgänge verlassen. Die Brandbekämpfung wurde von den Löschgruppen Uthweiler und Ittenbach durchgeführt. Im einzelnen standen an der Einsatzstelle neben 3 RTW und 2 Notärzten folgende Fahrzeuge und Stärken zur Verfügung: Löschgruppe Uthweiler 1:25 mit TLF16, GW-G, MTF Löschgruppe Ittenbach 1:17 mit TLF16, RW1, MTF Löschgruppe Bockeroth 1:14 mit LF16-TS, SW1000 Löschgruppe Eudenbach 1:19 mit TLF8, LF8 Löschgruppe Oberdollendorf 1:7 mit LF8, ELW Löschgruppe Altstadt 1:14 mit DLK23/12, TroTLF16, MTF Am 20.06.1992 kam der große Regen. Langanhaltende, ergiebige Niederschläge führten zunächst zu vereinzelten Hilfeleistungen. In den Abendstunden entwickelten sich die weiter zunehmenden Hilfeleistungen und Hilfeersuchen zum Ausnahmezustand. Schwerpunkte der Einsätze lagen in den Ausrückebereichen Uthweiler, Bockeroth und Oelinghoven, insbesondere im Gewerbegebiet Wahlfeld, Pützstücker Str., Zur Bitze und Düferother Str. Besondere Gefahren entstanden, als sich bei einem von Wasser aufgeschwemmten Flüssiggastank an der Siegburger Str. die Anschlußleitung löste.Weiterer Gasaustritt konnte von der Wehr verhindert werden. Die Gesamtzahl der Hilfegesuche lag bei 146. Die letzten Einsatzkräfte kehrten in den späten Abendstunden des 21.6.1992 in die Standorte zurück. Im Haus Bachem hatte Stadtdirektor Heinz-Martin Bernert am 22.11.1995 Schwerstarbeit zu leisten: verabschieden, befördern, ernennen. Zum Nachfolger des aus beruflichen Gründen zurückgetretenen Stadtbrandmeisters Felix-Peter Bäßgen, der die Wehr sechs Jahre geführt hatte, wurde der 48-jährige Bernd Walter, Löschgruppe Bockeroth, ernannt. Für Hbm. Arno Klant, der ebenfalls aus beruflichen Gründen den Stellvertreterposten nicht mehr weiter bekleiden wollte, rücken Obm. Bruno Lemke, Löschgruppe Uthweiler und Hbm. Jürgen Oettler, Löschzug Ölberg, nach. Herr Bürgermeister Krämer dankte den Kameraden Bäßgen und Klant, die ”mit hohem Fachwissen” den Generationswechsel in der Königswinterer Feuerwehr gemanagt hätten. In seinen Dank schloß er auch Hbm. Josef Pütz, Löschzug Altstadt, ein. Hbm. Pütz hatte nach Stadtbrandmeister Bäßgens Rückzug im Juni die Stadtfeuerwehr kommissarisch geleitet. Die Feierstunde nutzten die Feuerwehrführung und die Ehrenbrandmeister aber auch, um sich vom ehemaligen Chef der Wehr, Stadtdirektor Franz Josef Schmitz zu verabschieden und überreichten Erinnerungsgeschenke. Herrn Stadtdirektor a. D. Schmitz fiel der Abschied sichtlich schwer. Die Arbeit mit und für die Feuerwehr sei ”die größte Freude” seiner 25-jährigen Dienstzeit in Königswinter gewesen. Der Geist in der Wehr habe immer gestimmt, die Wehrleute hätten sich auch als Kulturträger im örtlichen Bereich engagiert. ”Die Bürger können sich auf ihre Feuerwehr verlassen”, so Stadtdirektor Schmitz. Die Kompetenz der Königswinterer Wehr werde dadurch dokumentiert, daß mit Willi Gassen, Wolfgang Mirbach und Walter Jonas drei Königswinterer Feuerwehrleute an der Spitze der Kreisfeuerwehr standen bzw. stehen. Der ehemalige Stadtdirektor bschließend: „Ich habe bei Ihnen Freundschaft und Kameradschaft  erfahren und möchte Ihnen auch im Ruhestand verbunden bleiben. Behalten Sie Ihre kostbaren Güter: Freiwilligkeit und Kameradschaft. dann ist diese Feuerwehr ein Segen für die Stadt Königswinter ”Der neue Stadtbrandmeister Bernd Walter stammt aus Bad Nauheim in Hessen; der ehemalige Kfz-Mechaniker ist seit 1974 bei der Stadt Königswinter als feuerwehrtechnischer Angestellter im Rettungsdienst beschäftigt. Seit 1968 ist er Mitglied der Löschgruppe Bockeroth und baute 1969/70 die Jugendfeuerwehrgruppe in Bockeroth mit auf. Von 1985 bis 1990 war er Stadtjugendfeuerwehrwart. Am 16.10.1995 wurde er von der Wehr mit großer Mehrheit zum Stadtbrandmeister vorgeschlagen. Seine Amtszeit läuft zunächst einmal sechs Jahre, vorerst kommissarisch. Ehrungen und Beförderungen standen auf dem Programm einer Feierstunde im Remigiushaus in der Altstadt, am 9.10.1996. Im Mittelpunkt der Beförderungen standen Bernd Walter und Bruno Lemke. Beide wurden im November 1995 zum Stadtbrandmeister bzw. stellv. Stadtbrandmeister gewählt und kommissarisch bestellt. Jetzt, nach Ablegung der für diese Dienststellung erforderlichen Prüfungen, fand die offizielle Ernennung statt. So wurden Hbm. Bernd Walter Stadtbrandmeister und Obm. Bruno Lemke Hauptbrandmeister und stellv. Stadtbrandmeister unter gleichzeitiger Ernennung zu Ehrenbeamten der Stadt Königswinter. Bürgermeister Herbert Krämer und Stadtdirektor Heinz-Martin Bernert gratulierten den Ernannten und lobten in ihren Ansprachen die Freiwilligkeit der Wehrmänner bei ihrem Dienst für die Allgemeinheit. Anläßlich des Feuerwehrfestes am 6.-7.7.1997 wurde Ubm. Jürgen Rietmann zum Brandmeister befördert und zum Löschgruppenführer der Löschgruppe Bockeroth ernannt. Wehralarm ordnete Stbm.Walter an, als am 15.02.1998 eine Produktionshalle der Möbelfabrik Brune in hellen Flammen stand. Durch den massiven Löschmitteleinsatz, bei dem zeitweise bis 13 CRohre, 4 B-Rohre, 2 Wenderohre und 1 Monitor eingesetzt wurden, konnte ein Übergreifen des Feuers auf die angrenzenden Hallen, in denen sich u. a. ein Lacklager sowie eine Galvanisierungsanlage befanden, verhindert werden. Auch das unmittelbar an das Brandobjekt angrenzende Verwaltungsgebäude des Büromöbelherstellers konnte durch eine erfolgreiche Abriegelung von Schäden bewahrt bleiben. Trotz umfangreicher Löschmaßnahmen konnten die beiden Produktionshallen nicht gerettet werden. Der in diesen Bereichen entstandene Sachschaden wurde auf mehrere Millionen DM geschätzt. Im Löscheinsatz waren insgesamt 200 Kräfte und 35 Einsatzfahrzeuge. Kbm. Jonas, der mit seinem Stellvertreter Lehmacher und Stbm.Walter den Einsatz leitete, bestätigte den eingesetzten Kräften eine umsichtige und erfolgreiche Arbeit. Eine ca. 14 km lange Ölspur, die sich von Birlinghoven über Rauschendorf, Stieldorf und Vinxel bis nach Bonn erstreckte, erforderte bei strömendem Regen in der Nacht zum 21.04.1998 den Einsatz der Löschgruppe Bockeroth, die bei dieser Hilfeleistung über 4 Stunden tätig war. Großes Interesse in allen Medien fand der Brand im Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg am 05.07.1998. ”Ein Kellerbrand” war der Leitstelle gemeldet worden. Bis auf die Löschgruppen Eudenbach und Oelinghoven waren alle Löschzüge und Gruppen bereits nach 13 Minuten an der Einsatzstelle. Bei der Erkundung der Einsatzstelle wurde ein Vollbrand in einem zweigeschossigen Heizraum, an einem defekten Blockheizkraftwerk, festgestellt. Obwohl sich die Brandbekämpfung schwierig gestaltete und die Löschwasserversorgung wegen verschiedener technischer Mängel sehr problematisch war, gelang es den eingesetzten Kräften eine Brandausweitung zu verhindern und das Feuer zu löschen. Der Einsatz wurde nach 4-stündiger Arbeit beendet. Da durch den Brand die Stromversorgung für die auf dem Petersberg installierte Funkrelaisstation zerstört worden war, setzte die Feuerwehr erstmals den bei der Löschgruppe Bockeroth stationierten Hochleistungsstromerzeuger ein, wodurch der Betrieb der Kommunikationstechnik noch für mehrere Tage sichergestellt werden konnte. Am Stadtjugendzeltlager vom 21.08.-23.08.1998 nahmen die Jugendgruppen Bockeroth, Eudenbach, Ittenbach, Niederdollendorf und Oberdollendorf in Steinbach/Wied am Dreifelderweiher teil. Im Jahr 1998 konnten insgesamt vier Kameraden aus der Löschgruppe Bockeroth ein rundes Dienstjubiläum feiern. Karl-Heinz Wicharz wurde für 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit für die freiwillige Feuerwehr ausgezeichnet. Bernd Walter feierte sein 30 jähriges Dienstjubiläum und Ferdinand Glage und Franz-Willi Wicharz wurden für 25 Jahre Dienst in der Feuerwehr geehrt. Der im Bereich der Löschwasserversorgung festgestellte Handlungsbedarf führte zur Beschaffung eines Schlauchwagens. Er sollte den 25 Jahre alten Kastenwagen wegen Verschleißerscheinungen ersetzen. Dabei ist insbesondere das Engagement der Ordnungsverwaltung hervorzuheben. Nach intensiven Verhandlungen mit verschiedenen Firmen und Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten konnte ein auf die Bedürfnisse der Feuerwehr Königswinter, technisch auf dem neuesten Stand stehender Schlauchwagen beschafft werden. Auf dem Wagen sind 2.000 Meter B-Schlauch in 10 entnehmbaren Spezialboxen gelagert. Zur weiteren Beladung des Schlauchwagens, der heckseitig auch mit einer Kamera ausgerüstet ist, zählen eine Tragkraftspritze, ein Stromgenerator, wasserführende Armaturen und diverse technische Geräte. Zur Einweihung und Übergabe des Fahrzeuges an die Löschgruppe Bockeroth am 31.07.1999 waren zahlreiche Gäste erschienen. Löschgruppenführer Jürgen Rietmann konnte neben den Ehrengästen von Stadt, Feuerwehr und Verwaltung auch eine Delegation aus der englischen Partnerstadt North East Lincolnshire in Bockeroth begrüßen. Die  Einsegnung des Schlauchwagens führte Pfarrer Vetter-Diez durch. Einer schönen Tradition folgend übernahmen Ehrenoberbrandmeister Bernd Klosterhalfen und Frau Karin Lehmacher die Patenschaften über den neuen Wagen. Nach einem Verkehrsunfall auf der BAB 3 am 21.10.1999 war Dieselkraftstoff ausgelaufen. Der Dieselkraftstoff hatte sich in einem Flutgraben nahe Oberscheuren angesammelt. Um eine Verunreinigung des Pleisbaches zu verhindern, errichteten die Löschgruppen Bockeroth und Uthweiler mehrere Ölsperren. Am 7.11.1999 wurden die Löschgruppen Uthweiler, Bockeroth, Ittenbach sowie Löschzüge Ölberg und Altstadt alarmiert aufgrund der Meldung ”Autohaus Korth in Oberpleis brennt”: Glücklicherweise war das Feuer nicht  m Autohaus selbst, sondern auf dem Hof ausgebrochen. Dort brannten 4 Personenwagen, die offensichtlich durch vorsätzliche Brandstiftung angezündet worden waren. Das Feuer konnte innerhalb weniger Minuten gelöscht werden, so daß die übrigen 30 Fahrzeuge unbeschädigt blieben. Am 4.12.1999 führte die Feuerwehr Königswinter die erste Übung an der ICE-Tunnelbaustelle in Ittenbach durch. Ziel der Übung, die von Stbm. Walter und Kbm. Jonas geleitet wurde, war die Erprobung der neuen Langzeitatemschutzgeräte sowie das gemeinsame Vorgehen mehrerer Feuerwehreinheiten in einem Tunnel. Dazu wurden die Löschgruppen Ittenbach, Uthweiler, Bockeroth, Eudenbach, Oberdollendorf, der Löschzug Ölberg und der Rettungsdienst Königswinter eingesetzt. Der Dachstuhlbrand eines Wohnhauses an der Gräfenhohner Straße erforderte am 14.12.1999 den Einsatz der Löschgruppen Ittenbach, Bockeroth und Oberdollendorf sowie die Löschzüge Ölberg und Altstadt. Als die ersten Kräfte gegen 5.20 Uhr an der Einsatzstelle eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl. Die 3 Hausbewohner hatten das Feuer bemerkt und sich in Sicherheit gebracht. Zur Brandbekämpfung wurden 80 Feuerwehrleute, davon 20 Kräfte unter umluftunabhängigem Atemschutz, eingesetzt. Obwohl ein Übergreifen des Feuers auf das Nachbargebäude verhindert wurde und der Dachstuhl relativ schnell gelöscht war, betrug der Gebäudeschaden mehr als DM 250.000,–. Nachdem sowohl die Bezirks-Regierung Köln als auch der Rhein-Sieg- Kreis auf die Folgen möglicher Störungen durch Ausfall von Computern hingewiesen hatten, wurden auch in der Stadt Königswinter umfangreiche Vorbereitungen zur Gefahrenabwehr in der Silvesternacht 1999/2000 getroffen. Glücklicherweise blieb das befürchtete Chaos zur Jahreswende aus. Während der Rettungsdienst in der Silvesternacht 21 Einsätze fahren mußte, konnten die Feuerwehrleute einen sehr ruhigen Jahreswechsel verzeichnen und ihren Sonderdienst ohne besondere Vorkommnisse beenden

Quellennachweis:

 Festschrift 25 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Stadt Königswinter Löschgruppe Bockeroth Festschrift 40 Jahre Löschgruppe Bockeroth der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königswinter / 20 Jahre Jugendfeuerwehr der Löschgruppe Bockeroth Festschrift 25 Jahre Jugendfeuerwehr, 45 Jahre Löschgruppe Bockeroth der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königswinter Jahresberichte der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königswinter 1969–1990 Geschichte des Feuerlöschwesens der Stadt Königswinter 1800–1990 von Willi Gassen. Herausgegeben von der Stadt Königswinter 1993